450 km zu Fuss im Alleingang durch die Geschichte

450 km zu Fuss im Alleingang durch die Geschichte

Alessandro Conte ist 450 km auf der Via Claudia Augusta von Oesterreich bis zur Lagune von Venedig in 12 Tagen im Alleingang gewandert

Durch die Geschichte wandern, um heute die zeitlose Faszination der Natur zu entdecken. Das ist das Vorhaben von Alessandro Conte, Food Designer und Wüsten-Berg-Trail-Runner seit mehr als 20 Jahren. Seit 2014 hat er die Freude am Wandern entlang der alten italienischen Wege neu entdeckt. Im selben Jahr ist er innerhalb von 14 Tagen (über 600 Km) den Weg von Assisi und des Hl. Antonius gelaufen. Im Juni 2015 ist er von Nauders in Österreich, wenige Kilometer nördlich von der Grenze am Reschenpass, bis Quarto d‘Altino in der Provinz Venedig, Endstation der alten römischen Straße an der Adria, gewandert. Die Reise sollte zur Entdeckung der Speisen der alten Römer und des heutigen Reisenden und des Naturerbes der Umgebung führen. Vor allem handelte es sich für Conte um eine menschliche und gleichzeitig sportliche Erfahrung, die er auf dem italienischen Teil der Via Claudia Augusta, dem alten römischen Weg, der den Süden mit dem Norden Europas verband, erleben konnte.

INTERVIEW AN ALESSANDRO CONTE

Weshalb hast du entschieden, diese besondere Reise zu Fuß entlang der Via Claudia Augusta anzutreten?
Ich habe mich für diese Art des Reisens entschieden, weil ich die Wege Italiens aufwerten will, speziell in Bezug auf die Naturlandschaften und die Entdeckung von Traditionen im kulinarischen Bereich: beide große Leidenschaften von mir. Der Weg kann einen historisch-kulturellen Hintergrund haben, wie im Fall der Via Claudia Augusta oder aber religiöser Natur sein, wie beim Weg des Hl. Antonius und beim Assisi-Weg, die ich voriges Jahr erleben durfte.

Warum wanderst du?
Eigentlich ist mir das Laufen auch sehr wichtig. Ich nehme an Events teil, die im Ausland und an extremen Orten stattfinden, z.B. in der Wüste. Das Wandern aber, unternehme ich lieber im Alleingang, es gibt mir die Möglichkeit das Land zu entdecken und hat nichts mit Leistungssport zu tun. Es soll ein Vorbild für alle sein, eine einfache Art Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen. Das Gehen und die Bewegung sind eng miteinander verknüpft, genauso wie das gute und gesunde Essen. All diese Elemente tragen auf harmonische Art dazu bei, ein langanhaltendes Wohlbefinden aufzubauen.

Ist das eine Tätigkeit, die alle durchführen können?
Es bedarf keiner besonderen, körperlichen Voraussetzung. Das einzige was man können muss, ist 5-6 Stunden am Tag auf den Beinen zu sein.

Also eine neue Art Urlaub zu machen?
Ich würde es so definieren: eine neue Form des Tourismus, die alte Gewohnheiten wieder aufnimmt. Ein Trend in Vormarsch, der immer notwendiger wird, um dem stressigen Lebensrhythmus entfliehen zu können. Durch das Wandern entdeckt man nicht nur Einrichtungen entlang des Weges, die diese Art von Tourismus pflegen, sondern wertet sie auch auf.

Welche Ernährung eignet sich für diese Tätigkeit?
Da das Gehen viel Energie verbraucht, bedarf es vor allem einer Vorbereitungsphase zur Stärkung des Immunsystems und für eine gute Widerstandskraft. Wichtig ist den Körper mit Mineralsalzen gut zu versorgen, den Entzündungsprozess zu reduzieren und sich ausgewogen zu ernähren. Das sind die Voraussetzungen. Vor jedem Etappenstart nehme ich ein gutes Frühstück mit Makronährstoffen ein (Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette, besonders Omega 3) und Spirulina Alge in Tablettenform. Während des Gehens nehme ich ein eigens zubereitetes Natriumchlorid, Magnesium, einfache Zuckerstücke wie Maltodextrine und Datteln zu mir. Zum Flüssigkeitsausgleich trinke ich Wasser. Am Ziel angekommen, braucht es eine ordentliche Zufuhr von Kohlenhydraten und Proteinen und dazu trinke ich ein gutes, kühles Bier. Das Abendessen darf nicht zu spät eingenommen werden und sollte abwechslungsreich und aus Produkten der Saison bestehen, wenn möglich zu 0 Km und nicht industriell hergestellt.

www.aleconte.it

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